Sehenswürdigkeiten

 

Ziębice (Münsterberg)


Regionalmuseum
Regionalmuseum in Ziebice wurde im Jahre 1931 gegründet, wo die Stadtwohner Ihre persönliche Sachen gesammelt haben. Im Jahre 1937 hat Maria Schlaffke-Langer, die Witwe aus dem Ziebice stammenden Maler dem Professor der Kunstschule in Wroclaw Joseph Langer, ihre reiche Antiquitäten- und Gemäldesammlung übergegeben. Diese Sammlung ist der grösste Schatz des Museums. Im Jahre 1972 wurde das Museum in Museum der Haushaltsgeräte umgestaltet. Ausser der Küchengeschirr- und Tischbedeckensammlungen befindet sich hier auch die grösste und einzigartige Sammlung in Polen von Bügeleisen, Waschmaschinen, Kühlschränken, Schreibmaschinen und Wäscherollen. Im Museum befinden sich auch Prägestempel der Privatpersonen als auch der Handwerkerszechen von 15 bis zum 20 Jahrhundert. In den Museumsräumen kann man auch Aldtrucken, Liturgiebücher, barocke Sakralskulpturen, Militärexponate, Möbel und andere historische Sehenswürdigkeiten bewundern. Zu den Besonderheiten gehören u.a.: Ikone Hl. Johannes des Täufers Engel der Wüste aus der ersten Hälfte des 17 Jahrhunderts. Das Henkersschwert auch aus der ersten Hälfte des 17 Jahrhunderts und ein der wenigen in Europa original gebliebenes Holzaltar der Handwerkerszechen. Im Museum befindet sich auch die grösste Gemäldesammlung von Joseph Langer.

Muzeum Sprzętu Gospodarstwa Domowego w Ziębicach
57-220 Ziębice, Rynek 44
tel./fax. 0 74 8 191 378
e.mail: msgd@wp.pl
www.muzeumziebice.pl

Henryków (Heinrichau)
Dorf am Fluss Olawa (Ohlau), im westlichen Hügel Wzgorza Niemczansko-Strzelinskie (Strehlen und Nimptschergebirge) ca. 55 km südlich von Wroclaw (Breslau) sowie an der Landesverkehrsstrasse 395 Wroclaw - Ziebice. Es entstand im 13 Jh. gleichzeitig mit der Zisterzienserabtei als derer zugehöriges Klosterdorf (einst Heinrichau) und war immer damit verbunden.

Die Anfänge des alten, zu den klösterlichen Gütern gehörenden Dörfers Hienrichau reichen in die erste Hälfte des 14 Jh. zurück und sind aufs Engste mit Zisterziensern verbunden, die aus Leubus (Lubiąż) in diese Gegend angekommen sind. Die Zisterzienserabtei wurde auf dem Besitz des Domherrn Nikolaus des Notars von Herzog Heinrich I. non Schlesien gegründet. Im Jahre 1227 sind nach Heinrichau die eresten Ordensbrüder aus Leubus unter der Führung von Pater Heinrich angekommen. Den Zisterzinser gehörten die in Holz gebaute Klosterkirche zur Himmelfahrt Maria und die St. Johannes dem Täufer geweihte Kirchen. 1241 fielen die Bauten dem Mongolensturm zum Opfer. An der Stelle der niedergebrannten Kirchen wurde eine frühgotische Klosterkirche aus Stein und Ziegel erbaut. In den Bau wurde die Kapelle des Heiligen Kreuzes einbezogen. Im Zeitalter des Barocks wurden ein Turm gebaut. In dieser Gestalt hat sich die Kirche bis heute bewahrt. Berühmt und grossartig ist herrlicher renaissance – barock Chorgestühl, der reich mit Schnitzwerk und Bilder der Zisterzienser Heiligen verziert ist. Der erste Geschichtschreiber des Klosters war der Abt Pater Peter I. Ihm verdanken wir das Gründungsbuch des Klosters aus den Jahren 1268-1273. Das Gründungsbuch ist von Bedeutung für die polnische Sprachforschung, in dem der erste polnische Satz geschrieben wurde:”day ut ia pobrusa, a ti poziwai”. Damit soll der polnische Bauer zu seiner Frau sagen: “gib her, ich werde mahlen und du ruh dich aus”.

1270 gründet Pater Gottfried eine Klosterschule. In der ersten Hälfte des 14 Jh. hat abt Johann II. in Heinrichau eine landwirtschaftliche Schule gegründet. Im 15 Jh. erlitt die Abtei während der Hussitenkriege schwere Schaden In der ersten Hälfte des 17 Jh. überfielen die Schweden während des Dreissigjährigen Krieges das Stift mehrmals und brannten es schliesslich nieder. Bis zur Beendigung des Kriegesgeschehen hielten sich die Mönche und ihr Abt verstereut ausserhalb des Klosters auf. Die Blütezeit erlebte die Abtei unter Pater Heinrich Kahlert. Er bemühte sich um die Entwicklung der Kultur und Bildung der Mönche. Heinrich Kahlert liess das mittelalterliche Abteigebäude umbauen. Bis heute haben sie sich in vortrefflichen Zustand erhalten. In diesen Jahren wurden u.a. neue Barockaltäre, Renassaince Chorgestühl, Loretokappele eingerichtet und gebaut. Seine Auftragsnehmer waren die berühmtesten schlesischen Künstler wie: Michael Willmann und seine Schüler Johann Christoph Lischka und Joseph Kretschmer. Die grossartigen Werke der Schnitzkunst (grossartiges und wunderschönes Chorgestühl aus Eichholz) schuffen: der Norweger Thomas Weissfeldt und Matthias Steinl aus Leubus. Nach den schlesischen Kriegen im 18 Jh. und mit dem Beginn der preussischen Herrschaft setzte auch der Niedergang der Abtei ein. Man schränkte ihre internationalen Kontakte ein, machte den Mönchen mit Repressalien das Leben schwer.Der letzte Abt von Heirichau war Pater Konstantin Gloger. 1810 erliess König Friederich Wilhelm III. Von Preussen ein Edikt, kraft dessen die Heinrichauer Abtei aufgehoben wurde. Die Güter wurden eingezogen. Die in Schlesien grösste Zisterzienser-Bücherei mit über 20.000 wertvollen Bänden, Archiv- und Kunstschätzen gelangten zum grossten Teil in die Breslauer staatlichen Sammlungen, zum kleineren Teil in kirchliche. Abt Gloger musste Heinichau verlassen. Er starb in Patschkau im Jahre 1814. Im Jahre 1812 erwarb Prinzessin Friderike Louise Wilhelmine, die Schwester von König Friedrich Wilhelm III., den grossten Teil der ehemaligen Stiftsgüter. Damit entstand der grösste Grundbesitz Schlesiens, der zunächst den Hohenzollern gehörte, später an das Haus Oranien ging und schliesslich an die evangelischen Grossherzöge von Sachsen-Weimar verkauft wurde. Der Besitz bestand bis 1945.

Dank den Bemühungen des Abtes Pater Bernard Birosa aus Szczyrzyce bei Krakau konnten die Zisterzienser 1947 ihre alte Kirche und den Teil des stiftes wieder übernehmen. Der überwigende Teil des Klosters war der Sitz mehrerer landwirtschaftlicher Schulen. 1991 wurde die gesamte Stiftsanlage von dem Erzbischöfischen Hochschul-Priesterseminar in Wroclaw (Breslau) übernommen.

Die architektonische Anlage der Heirichauer Zisterzienserabtei gehört zu den bedeutesten Baudenkmäler der europeischen Kultur sowohl in hinsicht auf ihren künstlerischen, als auch ihrem geschichtlichen und wissenschaftlichen Wert. Sie ist ein Beispiel der für Zisterzienser typischen Bauweise. 1990 wurde die Abtei in Henryków (Heirichau) in die Europäische Route der Zisterzienserklöster einbezogen.

Kirche Maria Himmelfahrt und St.Johannes der Täufer – Aus Ziegel und Steine gebaute, dreischiffige Basilika aus der Wende des 14 Jh. (im Ostteil romanische Überreste) 70 m lang und 20 m breit. Marmor Hochaltar (1684 G. Schroetter) mit Bildern von M. Willmanns “Jesus Geburt in der Vision hl. Bernhard” und “Jesus Bluttopfer” Im Hauptschiff: Bilderzyklus (8 Stück) “Legende des hl. Bernhards” von G.Bonora (1729-30), berühmtes “Chorgestühl von Henrykow” (1567) mit 36 Flachreliefs (Szenen aus dem Leben Jesus und Maria), 8 grossen Stehfiguren sowie die spätere bildhauerische Ausstattung (1702-10) von T. Weissfeld – getrennt vom Restteil des Schiffes mit eisenem Ziergitter (18 Jh.). In Nebenschiffen: grosse, halbkreisförmige Bilder von M. Willmanns und seinen Schülern. Herrenchor: drei Barockkapellen mit Wandgemälden von J.H. Kynast (1760-63), Dreifaltigkeitskapelle von 1687, Maria Magdalene Kapelle von 1760 mit Mausoleum des Piastenherzogs Bolko II von Ziebice ( +1341) und seiner Gemahlin Jutta (+1342) – original nur die Obere Grabplatte, Josephkapelle von 1687, Orgel von 1656-80, Turm von 1608 mit anliegender Vorhalle aus dem 18 Jh.
Gesindehaus aus dem 14 Jh., umgebaut. Ehemalige Verwaltungs- und Wirtschaftsgebäude aus dem 17-18 Jh. und ehem. Sommerpavilon der Äbte – Barockbau von 1727 mit charakterstischer Zwiebelkuppel, mitten in ehem. Äbtegarten mit Überresten der 3 (früher 4) Steinbrunnen, die einst vier Elemente symbolisieren (18 Jh. L. Weber). Obertor – Barockbau von 1711 mit charakteristischen Zwiebelkuppel, flankiert mit steinernen Figuren hl. Benedikt und Bernhard. Niedertor 1680 gebaut, daneben eine steinerne Nepomuk Statue von 1730. St. Andreas Kirche von ca. 1315, einst eine Pfarrkirche bis heute nur Herrenchor erhalten geblieben. Josephbrunnen aus Sandstein von 1696. Dreifaltigketssäule aus Sandstein von 1698, 11 m hoch. Nepomuk Statue aus Sandstein von 1789. Landschaftspark (über 60 ha) mit zahlreichen alten Bäumen. Die alte Wagenremise aus der ersten Hälfte des 17 Jh.

Umgebung

In den Dörfern in der Gemeinde Ziebice befinden sich zahlreiche Sakraldenkmäler, Kirchen, Kapellen, Busskreuze, Grenzsteine aus dem 13 Jh., die die damaligen herzöglichen Güter und das so genannte Biskupie Herzogtum – das Land von Otmuchow und Nysa abgegrenzt hatten. Eine besondere Bedeutung haben Henrykow, ein altes Dorf mit einem Kopmplex des ehemaligen Zisterzienserkloster sowie Witostowice mit dem Schloss auf dem Wasser. Die umliegende Wälder bilden eine sehr mannigfalltige und einzige Baumansammlungen.
Von Ziebice aus gehen sehr interessante durch die Felder und Wälder Wanderouten ab:

  • gelbe Route 15 km – aus Paczkow über die umliegenden Dörfer: OsinaWielka, Starczowek, Lubnow, Chalupki
  • schwarze Route 18 km – nach Zabkowice Slaskie (Frankenstein) über Lipa, Rososznica und Stolec
  • rote Route 21km – nach Strzelin über Wzgorza Strzelinskie (Strehlen Hügel).

Auf den Wanderwegen befinden sich Grenzsteine des Hl. Johannes.

Hl. Johannes Grenze
Am Ende des 13 Jahrhunderts wegen der Streiten zwischen dem Herzog Henryk Probus und dem Wroclawer Erzbischof Tomasz wurde die Grenze mit den Säulen abgesteckt. Bis heute sind 6 Säulen geblieben.


(c) Fot. S. Popardowski (c) Fot. S. Popardowski

Witostowice (Schöndorf)
Ein kleines Dorf am Fuss des niemczansko-strzelinskie Hügels mit sehr günstigen Erholungseigenschaften. In diesem Dorf befindet sich ein historischer Schloss auf dem Wasser (die Residenz der Äbte aus Henrykow) mit Wassergraben, Turm, Kasematten. Das Dorf ist durch die Wälder auf den Hügeln umgeschlossen. Witostowice ist ein guter Ausgangspunkt zu den Ausflügen ins Gebirgen Nowoleska Kopa, Gromnik und Kalinka. Und zugleich in den Hügeln wo die Spuren der Burgstädte von 9 – 11 Jahrundert anwesend sind.


(c) Fot. S. Popardowski

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